26 April 2011

foto: otto lenk


verloren


luftmeer
wie es die luftschiffer nannten –

an der silbernen leine
die uns uns entzieht

fahrzeug
mit dem strahlenkranz

duft von schlaf

und eine geschichte
von vielen, begonnen
die uns mitnahm
aber nicht zutraf

laufen
in den lufthafen ein



19 April 2011


an mich, zum geburtstag


mein leben paßt ganz gut zu mir
wenn es schlecht war, so war ich es
wege, die offen vor mir lagen
wege, die einfach zu ende waren
einer blieb

nun kann ich mich nicht mehr entfernen
es könnte heißen, daß ich da bin
es könnte heißen, daß ich fort bin
in jedem fall heißt es, nichts zu verkaufen
keinen grund, dies hier zu lesen
nicht einmal einen grund zu leben



14 April 2011



weg des schreibens -
leere umgeben
mond und schweigen



12 April 2011


letzte frösteleien


draußen regen
alswelcher faktisch ein fortschritt

im radio redet ein philosoph
von philosophie –


an solchen tagen
trüber nichtjahreszeit
wäre es besser
ich schriebe an mich
und schickte mir selbst
einen sinnigen brief
vom strömenden
vom stockenden leben

sonst werde ich noch trübsinnig



10 April 2011


ein vollkommen überflüssiges werk


nichts ist gewöhnlicher
als daß auf einmal mein lied spielt
weil ich die platte eingelegt
und auf den knopf gedrückt habe
aber ich summe und singe lauthals
und sogar die musik singt mit
und das ist so schön
daß ich es nicht für mich behalten kann



06 April 2011


zu rande


was ich suchte was ich fand –


eine sorge

einen augenblick
einen tonfall
ein lachen ein land

das unbekannt blieb

ein irrlicht
das mich band

was alles es gibt

was mich fand
in dunkler intensität
am rand