31 Oktober 2011


das leben der tausend einzelheiten


das leben aus tausend einzelheiten
in denen ein mensch seine zeit verliert
je älter er wird
seine zeit gewinnt

an denen sich das schwindende leben
von einer minute zur nächsten hangelt
gegen meine zeitlosigkeit
meine zeit

füllen das leben
sind dein leben für dich
dröselt leben sich auf
wie wenn ein faden sich löst
aus tausend einzelheiten
in denen es sich erfüllt
je älter der mensch wird



22 Oktober 2011


in den raum


ganz gleich
was noch kommt
es ist da
ein ruhendes
wahr
in einem garten
der sich selbst überlassen ist
wo du
bist



21 Oktober 2011


herbsthaiku


auf einmal hat er
es eilig, macht sich davon
mit meinem namen



19 Oktober 2011


nacht


warum leugnen
muß denn gesagt sein
stürme heulen
die wir nicht hören
die wir nicht wissen
die uns nehmen
wenn ein morgen
wieder weiß ist
warum heulen
warum wissen
was so ist
und warum nicht anders
warum singen müssen
wenn die see
wieder am deich steigt
mond, oh mond
ja, ich weiß



13 Oktober 2011


dichtes land


wie bringst
du dich zu
bringst es
fertig
und dein du
so weit

meine welt
lag nahe
stellte mich
an den weg
gab zeichen

war

in allem irren
sinn
ohne sinn
und verstand

kind
das mich fand



09 Oktober 2011


mollusk


da nie das ganze leben noch vor mir lag, fällt
der luftwiderstand in sich zusammen.
sucht nach seinem meer, seinem nicht-wir, ganz gleich
nach etwas, das
sich enthält.



06 Oktober 2011


wider hall


hohl
hohl
wo
du bist
gewesen
gewesen
was
was nur
geschah
wirklich
was wirklich?
wirklich
wie kamst du
wie
kamst du
gingst du
vorbei
vorbei ist
vorbei
gewesen
gewesen
jahre
jahre
vorbei
gelebt
im gewölbe
im all
all
die jahre
hall
das gewölbe
gewölbe
stimme
stimme!
stimm
en
meinen
mein
streichen
streichen